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  • AutorenbildMaria Wunder

w28 - allein

Phu, klingt ganz schön deprimierend, nicht? Nun ja, auf den ersten Blick habe ich das auch so empfunden. w28 - allein. Habe mich natürlich auch ordentlich in Selbstmitleid gesuhlt. Was denn sonst, macht man ja schließlich auch so - oder nicht?

Soglangsam gewöhne ich mich an das Gefühl - und wisst ihr was - ich mag es sogar! Wer hätte es gedacht? Ich sicher nicht vor ein paar Wochen. Seit ich mein Leben nach einer recht kurzen Ehe (geschieden bin ich nicht - kommt aber noch) wieder alleine bestreite, habe ich gefühlt viel mehr Energie. Ich bin super motiviert, wenn es darum geht z.B. mein Instrument zu üben, meine Wohnung clean zu halten, eine Ordnung in mein Leben zu bringen, Dinge zu planen, sich an diese Dinge zu halten,... wow - das wäre vor ein paar Monaten noch gar nicht möglich gewesen. Ich habe urplötzlich Zeit - manchmal vielleicht zu viel Zeit - aber hey, ich habe Zeit - und zwar für mich! Für meine Bedürfnisse! Und die stehen jetzt erst recht an erster Stelle... wenn ich reflektierend auf die letzten Jahre zurückblicke, hätte ich meine Bedürfnisse nie so weit nach hinten stellen sollen. Wisst ihr, jeder Mensch sollte bei sich sein, auf sich hören, darauf Acht geben, was einem gut tut... Wenn man nur noch das Gefühl hat funktionieren zu müssen, besteht definitiv Handlungsbedarf. Nur Menschen, welche ein gutes Gespür dafür haben, was sie im Moment brauchen, können sich ganz auf Andere einlassen, ohne sich zu verlieren. Die Gratwanderung... ja genau, das Schwierige ist doch, seine eigenen Bedürfnisse als Priorität zu sehen und dabei NICHT egoistisch über Andere hinweg zu steigen. Ganz schön kompliziert, findet ihr nicht? Nein, eigentlich ist es gar nicht kompliziert. Ich habe aktuell das Gefühl - und meine Freunde und meine Familie mögen sich bitte melden, sollte es nicht so ein - dass ich sehr genau darauf achte, was für mich im Moment der richtige Weg ist, aber trotz allem immer ein Auge darauf habe, was meine Liebsten machen. Mir ist es wichtig! Ich möchte mich kümmern. Zwar merke ich, dass ich aktuell nicht die Zeit und den Kopf dazu habe, mich ständig bei meinen Freunden zu melden - aber wisst ihr was das Tolle an der Sache ist? Meine Freunde sind mir deswegen keineswegs böse. Woran das liegt? Ha. Ganz einfach - ich habe die besten Freunde, und eine noch bessere Familie. Immer mal wieder erwische ich mich jedoch dabei, wie mich auf einmal ein schlechtes Gewissen überkommt. Wie oft hat mich mein Gewissen schon geplagt, weil ich Personen abgesagt habe. Ich hatte schon so oft das Gefühl jemanden zu enttäuschen. Mir fällt es zeitweise immer noch sehr schwer mich entscheiden zu müssen - hin und wieder plagt mich das Gefühl, dass ich nicht Jedem gerecht werden kann. Dieses Gefühl wird deutlich weniger - da ich, wie eben erwähnt, ein tolles Umfeld habe. Denn eigentlich möchte ich mich nicht ständig rechtfertigen müssen (lustigerweise verlangt meistens gar niemand von mir, dass ich mich rechtfertige, man macht sich selbst aber trotzdem den Stress... blöd), warum ich nun absage oder wie ich mich entscheide. Oft werden Menschen, die etwas Gutes für sich selbst tun, verurteilt: "Du denkst doch nur an dich!" "Wie egoistisch kann man sein...?!" Ist es denn wirklich so egoistisch, an sich selbst zu denken? Ich habe mein Leben im Griff. Ich tue etwas Gutes für mich - schreibe mir Tag für Tag auf, was mein Gratitude ist - für was ich dankbar bin. Mag der Tag noch so mies sein, ich zwinge mich dazu, das Schönste eines jeden Tages herauszupicken, um stets den Kopf oben zu behalten. Wisst ihr, meine Oma hat immer gesagt: "Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist." Und genau so ist es. Ich habe mir für 2020 vorgenommen, jede Woche ein Highlight festzuhalten. Ich freue mich schon auf den 31.12.2020, wenn ich auf mein - mit Sicherheit - ereignisreiches Jahr zurückblicken kann. Geplant habe ich mein Leben nicht so, wie es aktuell verläuft. Aber man kommt ja schließlich auch durch Umwege an sein Ziel. Doch was ist die richtige Zielformulierung für so eine große Sache - seine Lebensgeschichte. Es gibt kein Rezept dafür, wie ein Leben verlaufen soll. Schicksalsschläge prägen einen. Spontanität ist gefragt. Ich für meinen Teil habe etwas Zeit gebraucht, um mich damit zufrieden zu geben, was das Leben mit mir vor hat. Dabei weiß ich es ja noch nicht mal, aber gerade das ist doch das Schöne, das Spannende an der Sache. Ich bemühe mich aktuell sehr, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen und fahre damit eine sehr gute Schiene. Meine Gratitudes sind an manchen Tagen tolle Gespräche mit Personen, manchmal ist es aber auch nur die entspannte Autofahrt nach Hause. Was macht Eure Tage so besonders? Vielleicht ist es auch nur ein gutes Mittagessen? Oder die 5 Minuten für sich? Lasst uns die Herausforderung annehmen. Denkt an Euch selbst, ohne dabei egoistisch zu sein!

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